In diesem Artikel soll es um Panoramafotografie gehen, genauer um die Erstellung eine Panoramas aus mehreren Einzelaufnahmen mittels einer dazu geeigneten Spezialsoftware .
Einleitend brauche ich eigentlich nichts zu schreiben, denn das Wesentliche wurde bereits von unserem Foren-Kollegen Jochen (jkrt) in seinem Artikel zum Panorama-Tool "PTGui" genannt, siehe u. a. Zitat:
Zitat„Früher“ habe ich Panoramen erstellt, indem ich 10x15 Papierabzüge mit Tesafilm zusammengeklebt habe. Dieses Panorama konnte man dann auseinanderfalten zum Betrachten. Unterschiede in der Entwicklung was Helligkeit und Farben betraf, waren die Regel. Ebenso die Stufen zwischen den einzelnen Bildern. Und mit einem 36er Film habe ich mir gut überlegt ob ich nun einen halben Film für nur ein Bild „verschwendet“ habe.
Aber heute ist ja alles besser … nein, vieles ist natürlich nicht besser, sondern eher anders, aber die Panoramaerstellung ist wirklich einfacher und besser geworden. ...
Das erste Erstellen eines Panoramas ist mit ein paar wenigen Klicks möglich ohne sich lange einarbeiten zu müssen.
Das oben zitierte gilt generell für die heutige Panoramasoftware. Aller Anfang ist einfach, wenn man nicht zu komplex und zu groß anfängt. Das Zusammensetzen eines einreihigen Panoramas wird durch diese Programme in der Regel durch einen Assistenten unterstützt, der in wenigen Schritten zum Ergebnis führt.
Und schon wieder zitiere ich aus Jochens umfassenden Artikel zu PTGui, da auch diese Aussagen als generell gültig betrachtet werden dürfen.
ZitatDie Vorarbeit, d.h. Das eigentliche Fotografieren der Einzelbilder.
Die Software welche die Einzelbilder zusammenfügt, braucht „Kontrollpunkte“. Dies sind Bildelemente die sie zwischen benachbarten Bildern wiedererkennt, die dann übereinandergelegt werden und als Maßstab für die interpolation der Zwischenräume notwendig sind. Dies ist keineswegs so einfach, da kein Objektiv perfekt abbildet. Verzeichnungen, Verzerrungen müssen erkannt und rausgerechnet werden. Das heisst: zwei benachbarte Bilder müssen eine Überlappung vorweisen, damit gemeinsame Kontrollpunkte erkannt werden können. Ich persönlich mache die Einzelbilder mit grosszügiger Überlappung, d.h. mindestens 50%. Nicht immer ist das gut, manchmal kann eine kleinere Überlappung für das „Stitchen“, d.h., das Zusammensetzen besser sein. Es ist aber einfach nachträglich ein Bild nicht zu benutzen, jedoch unmöglich ein Bild das fehlt nachträglich zu knipsen. In den meisten Fällen mache ich die Bilder im Hochformat, und dabei 2 oder auch mal 3 Reihen übereinander um möglichst viel Luft nach oben und unten zu haben. Man sieht später in diesem Beitrag warum das wichtig sein kann.
Man sollte die Bilder ohne Belichtungsautomatik fotografieren, so dass alle Bilder gleich belichtet werden. Unterschiede in der Helligkeit sind nachträglich schwierig auszugleichen. Dies betrifft auch den Weissabgleich. Wer in Raw fotografiert hat beim letzteren kein Problem, kann eine Einstellung auf alle Bilder anwenden. Wer in jpg fotografiert, sollte einen festen Weissabgleich einstellen.
Braucht man ein Stativ für ein Panorama? Nein. Es ist hilfreich, ich mache aber fast alle Panoramen freihand, ohne Stativ. Die Problematik der Parallaxe und der damit verbundenen Notwendigkeit eines Nodalpunktadapters ist nur relevant, wenn sich das Motiv bzw. Vordergrund bis nah an die Kamera erstreckt. Wenn sich das Motiv im unendlich, bzw. auch bis ein paar Zehnmeter entfernt erstreckt muss man sich in der Regel darüber keine grossen Gedanken machen. Wer noch nie vom Nodalpunkt gehört hat, vergisst diesen einfach für die ersten Versuche wieder.
Man stellt sich hin, hält die Kamera fest an die Nase, macht ein Bild, merkt sich einen markanten Punkt (Baum, Bergspitze o.ä.) dreht den Körper etwas weiter und macht das nächste Bild. Selbst ein Panorama aus 50 oder mehr Bildern ist dann mmit etwas Übung in 2-3 Minuten durch. Man sollte vor allem bei leicht bewölktem Himmel nicht zu viel Zeit brauchen, die Wolkenbewegungen machen einem sonst später das Leben schwer. Dasselbe gilt erst recht bei wechselnden Lichtbedingungen. Ob man bei einem mehrreihigen Panorama nun Zeile für Zeile, oder Spalte für Spalte knipst, ist für das spätere stitchen egal. Ich bevorzuge Zeile für Zeile.
Welches Objektiv braucht man: Natürlich wäre eine verzeichnungsarme Festbrennweite, ein Weitwinkel die beste Wahl. Ich habe aber auch schon sehr viele Panoramen mit einem Standardzoom gemacht. Ich benutze dann nicht die kleinste Brennweite, sondern etwas darüber. Verzeichnungen halten sich dann in Grenzen.
In weiteren Artikeln dieses Wiki wird diverse Panorama-Software im Einzelnen vorgestellt, siehe den zitierten Artikel zu PTGui. Dazu wird es in Kürze einen Workflowbeschreibung der Panorama-Software Hugin geben, die hier zunächst einmal nur generell vorgestellt wird.
Autor: Heru, mit massivsten Anleihen bei jkrt, dem ich an dieser Stelle herzlich für seinen umfassenden Artikel danken möchte.
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