Seite: Darktable



the photo workflow software Aktuelle stabile Version 1.4.0 (26. Dezember 2013)



Ein hervoragender RAW-Konverter kombiniert mit umfassenden Bildbearbeitungsmöglichkeiten ist Darktable.
Darktable ist Open Source und steht in Versionen für Linux, und Mac OS zur Verfügung. Eine Windows-Version gibt es nicht.

Bezugsquellen und weitere Informationen zu Darktable sind am Ende der Seite verlinkt.

Darktable ist am ehesten mit Adobe Lightroom zu vergleichen. Eine Verwaltung und Verschlagwortung von Bildersammlungen wird ebenso angeboten, wie die RAW-Entwicklung fast aller RAW-Formate, inkl. DNG, sowie eine große Vielfalt an Filter- und Bildbearbeitungsmodulen. Mit Darktable lassen sich aber natürlich auch die geläufigsten Pixelformate wie JPEG, TIFF oder PNG verarbeiten.

Darktable arbeitet absolut non-destruktiv, da alle Operationen lediglich an virtuellen Kopien der Originale ausgeführt werden. Die Bearbeitungsschritte werden in sogenannten sidecars (Begleitdateien im Textformat) aufgezeichnet und gespeichert. Man kann also beliebig viele Bearbeitungen eines Originals nebeneinander speichern.

De facto lassen sich sogar Bilder, nebst ihren Bearbeitungen aus Lightroom importieren, denn auch Darktable arbeitet mit XMP-Sidecars in denen die Bearbeitungsschritte aufgezeichnet werden. Darktable kann also XMP-Dateien auslesen, und die LR-Bearbeitungsschritte bzw. angewandte Filter, für die es ein entsprechendes Pendant in Darktable gibt, werden entsprechend importiert. Solche importierten LR-Bearbeitungen lassen sich natürlich nicht generell 1:1 umsetzen, da einerseits die in LR genutzten Filter in DT ggf. gar nicht vorhanden sind, andererseits sich nicht unbedingt deckungsgleich übertragen lassen.
Grundeinstellungen wie Belichtung, Schärfe, Klarheit (Lokaler Kontrast) werden aber umgesetzt.




Alle Kernoperationen von Darktable werden im 4x32 Bit Fließkommabereich ausgeführt. D. h., dass Darktable schon gewisse Anforderungen an die Hardware stellt.
Darktable nutzt intensiv die SSE-Befehlssatzerweiterung modernerer Prozessoren. De facto heißt das, dass DT auf alten Prozessoren ohne SSE-Unterstützung gar nicht funktioniert.

Allerdings unterstützen m. W. alle ab 2000 entwickelten Prozessoren SSE. Somit sollte DT auf gängigen Maschinen laufen. Empfohlen wird zudem ein 64Bit OS und eine RAM-Ausstattung von mindestens 4GB. Das heißt nicht, dass es auf einem 32Bit-System bzw. mit 2 GB RAM nicht läuft, allerdings muss man dann mit Performance-Einbußen leben. Das ist insoweit nichts Neues und gilt wohl für alle leistungsfähigen und rechenintensiven Anwendungen, zu denen Bildbearbeitung nun einmal gehört, gleichermaßen.

Wie Lightroom, arbeitet auch Darktable nicht mit Ebenen. Es könnte für Leute, die gerne gewisse Operationen mit Ebenen realisieren möchten, also eine gute Idee sein, sich ebenfalls GIMP zu installieren, was ohnehin zu empfehlen ist, wenn man Bilder selbst ausdrucken will. Darktable bietet keine Druckausgabe an, allerdings Exportmöglichkeiten in diverse Bildformate und auch Uploadfunktionen zu flickr, Picasa, etc..

Apropos Ebenen, das Nichtvorhandensein von Ebenen in DT heißt nicht etwa, dass man auf dass Überblenden, Übereinanderlegen von Filtern, Effekten, etc. verzichten müsste. Im Gegenteil, fast alle Module (so heißen die Filter und Regelungen in DT) lassen sich auf vielfältige Weise überblenden. So ist es z. B. ein Leichtes, eine Schärfung über das Bild zu legen und dort nur auf Helligkeitswert anzuwenden (H in HSV oder L in LAB).

Auch lassen sich diese Überblendungen auf ausgewählte Bereiche anwenden, indem man Masken einsetzt, anders ausgedrückt, indem man diese Partien einfach mit einem Pinsel, oder auch einer Freihandform, übermalt oder definiert, und dann je nach Gusto, mehr oder weniger deckend überblendet. Man kann also einfach mit einem Pinsel einen bestimmten Bereich selektiv schärfen. Oder auch selektiv entrauschen, indem man einen bestimmten Bereich auswählt.

Hinzu kommt, dass die meisten Module, die Möglichkeit bieten, multiple Instanzen anzulegen. Man kann also fast alle Module mehrfach ausführen, um jeweils andere Bereiche zu bearbeiten.

Vorgenommene Bearbeitungsschritte an einem Bild, der Verlauf, lassen sich per Mausklick speichern und einfach auf andere Bilder anwenden.

Wer bestimmte Arbeitsabläufe/Filtereinstellungen, z. B. eine besonders gelungene Schwarzweiß-Konvertierung, dauerhaft behalten will, um sie auch in Zukunft auf neue Bilder anwenden zu können, kann auch das ganz einfach tun. Man kann die Bearbeitungsschritte als sogenannten Stil speichern. Dabei kann man natürlich auswählen, welche der erfolgten Schritte man in den Stil übernehmen möchte.
Um einmal ein Beispiel anzugeben: Eine Farbkanalregelung, bzw. ein Split-Toning, das macht selbstverständlich Sinn. Ein ggf. erfolgter Beschnitt eines Bildes aber, der dürfte schwerlich auf ein anderes Bild passen. Ergo übernimmt man einen Beschnitt natürlich nicht in den Stil.

Ein weiteres Feature ist die Objektivkorrektur. Die kann man einerseits manuell regeln, aber auch automatisch anwenden lassen, wenn das vorhandene Objektiv unterstützt wird. Das wird möglich durch die Einbindung der lensfun library. Wer ein Objektiv hat, neu oder Altglas, oder auch eine Kompaktkamera mit festem Objektiv, das noch nicht unterstützt wird, kann auf einfache Weise mitwirken, indem er eine oder mehrere Referenzaufnahme/n erstellt und einschickt, ist wirklich ganz einfach, eigentlich muss man nur ein Bild mit einer langen geraden Kante fotografieren. Wie das zu machen ist, ist auf der Darktable-Webseite im Blog erörtert.

Ein Alleinstellungsmerkmal von Darktable, dürfte die Möglichkeit des profilierten Entrauschens sein. Damit ist gemeint, dass es u. a. einen Entrauschfilter gibt, der speziell auf die jeweilige Kamera nebst dem eingestellten ISO-Wert der Aufnahme abgestimmt ist. Es wird eine große, und ständig wachsende, Anzahl an Kameras unterstützt. Das ist nur möglich durch freiwillige Mitarbeit der Gemeinde, wie das bei solchen Open Source Projekten üblich ist. Kamerabesitzer erstellen Referenzaufnahmen nach bestimmten Vorgaben, erstellen die Profile und stellen sie dem Projekt zur Verfügung. Wie das im Einzelnen funktioniert, ist auf der DT-Webseite im Blog zu lesen. Wer also eine Kamera hat, die noch nicht unterstützt wird, kann da gerne aktiv mitwirken. Das ist allerdings nicht so ganz trivial, wie das Erstellen eines Referenzfotos für lensfun.



Das soll an dieser Stelle genug sein, bzgl. diverser Features, die DT anbietet. In der Folge werden in diesem Wiki weitere Artikel, in Form von Tutorials erscheinen. in denen auf die praktische Anwendung der Möglichkeiten eingegangen werden wird.




Hier nun ein paar Screenshots der Programmoberfläche:




<- Kllick für größere Ansicht - Darktable in der Leuchttisch-Ansicht (Modus Dateiverwaltung) nach dem ersten Programmstart.




Darktable in der Leuchttisch-Ansicht (Modus Dateiverwaltung)
nach dem Import von Bildern
<- Kllick für größere Ansicht



Darktable in der Leuchttisch-Ansicht (Modus zoombarer Leuchttisch)
nach dem Import von Bildern
<- Kllick für größere Ansicht



Darktable in der Leuchttisch-Ansicht (gezoomtes Vorschaubild)

<- Kllick für größere Ansicht
Ja, Darktable kann tatsächlich Focus Peeking.
Ein interessantes Feature, wie ich finde, zur Vorab-Einschätzung eines Bildes.



Darktable in der Dunkelkammer-Ansicht

<- Kllick für größere Ansicht

Auf der linken Seite der Verlauf (die Schritte des Workflow (Arbeitsablauf) und die Bildinformationen. In der Mitte das Arbeitsfenster mit der aktuellen Vorschau.
Rechts das Histogramm und die Module (Werkzeuge/Filter). Die Bearbeitungswerkzeuge werden in DT in Gruppen sortiert. Aktuell aufgebrochen ist die sogenannte Basisgruppe mit Belichtung. Zuschnitt. etc..
Ganz unten der Filmstreifen, mittels dessen man per Doppelklick auf die Miniaturbilder ein anderes Bild in die Dunkelkammer laden kann.




Darktable in der Karten-Ansicht



Dort lassen sich bei bereits vorhandenen GPS-Daten die Fotostandorte sichten. Alternativ können diese manuell in die Karte gesetzt und in die EXIF übertragen werden.




Abschließend die Links zu Darktable:

Die Darktable-Webseite: Link

Aktuelle Informationen: Link

Bezugsquellen und Installationshinweise: Link

Das aktuelle Online-Handbuch: Link

Das aktuelle Handbuch (engl.) als PDF-Download: Link

Video-Tutorials von Robert Hutton: Link

An dieser Stelle noch ein einfacher Basis-Workflow mit einer etwas älteren Version, in Form einer PDF-Datei. Ich denke, das dort geschriebene ist nach wie vor brauchbar, auch wenn auf die neuen Möglichkeiten der aktuellen Version noch nicht eingegangen wurde. PDF-Tutorial





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